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Streetfishing – Angeln in urbanen Lebensräumen

24.02.2019 12:57 von SM Angelsport

Streetfishing – Angeln in urbanen Lebensräumen

Angeln in größeren Städten wird oft als unmöglich bezeichnet. Viele Angler sitzen dem Irrglauben auf, man müsste für das Spinnfischen an größere Gewässer fahren und längere Anreisezeiten dafür in Kauf nehmen. Streetfishing bietet hierzu die passende Antwort und widerlegt diese These. In nahezu jedem Ballungszentrum gibt es fließende oder stehende Gewässer. Wie fast in allen Bereichen passt sich auch hier die Natur und somit auch der Fischbestand seiner Umgebung an. Kanäle, Wasserstraßen, Flüsse oder städtische Gewässer sind sehr gute Fangplätze und bieten ein oft unterschätztes Potential für Angler. Viele Orte haben zudem den großen Vorteil, dass der Angeldruck auf die Gewässer sehr niedrig ist. Eine sehr gute Möglichkeit, um ein paar Würfe zu wagen.

Welche Zielfische erwarten mich?

Das schöne beim Streetfishing ist, dass vom kleinen Barsch bis zum Meterhecht alles drin sein kann. Aufgrund des oftmals nicht vorhandenen Angeldrucks auf innerstädtische Fließgewässer können die Fische hier in aller Ruhe abwachsen. Gleiches gilt auch für die Fische in stehenden Gewässern wie städtischen Regenwasserrückhaltebecken oder dem klassischen Ententeich im Stadtpark. Häufige Fänge beim Streetfishing sind Barsche, Forellen, Hechte und Zander. In Kanalsystemen oder Ausläufen sind zudem immer häufiger kapitale Rapfen und Döbel Fische, mit denen zu rechnen ist. An Kühlwassereinläufen aus Industrieanlagen finden sich darüber hinaus auch gerne Welse ein. Es ist daher immer wieder erfrischend neue Gewässerabschnitte zu beangeln. Oftmals haben die Gewässer oder Spots seit Monaten oder Jahren keinen Angelköder mehr gesehen. Hier drin liegt oftmals auch der Reiz des Streetfishing für die meisten Angler: Ein Hauch von Entdeckergeist schwingt immer mit.

Ausrüstung & Gerätetipps

Rute und Rolle

Für das Streetfishing gilt die Faustregel: Weniger ist mehr. Das Angeln in urbanen Gebieten erfordert gerne einmal ein paar Meter Strecke. In manchen Fällen werden besagte Touren auch gerne zu Erkundungstouren.  Es ist daher unnötig mehr Tackle als benötigt mitzuführen. Aus diesem Grund sollte die Spinnrute nicht allzu massiv sein. Eine Rute zwischen 10g und 30g Wurfgewicht und um die 2,00 bis 2,20m Länge ist eine gute Wahl. Als Rolle für das Streetfishing haben sich 2000er bis 2500er Rollen inklusive einem dünnen Geflecht bewährt.

Vorfächer

Neben monofilen Vorfächern aus Fluorocarbon sind dünne Vorfächer aus Stahl sehr gut. Da gerne der eine oder andere Hecht die urbanen Gewässerabschnitte bewohnt, sollte man hierbei kein Risiko eingehen. Hechtsicheres Streetfishing hat zudem den Vorteil, dass man aufgrund der eventuell vorhandenen Hindernisse keine ungewollten Risiken eingehen muss. Sicherlich ist auch sehr dünnes Titan eine gute Wahl. Leider sind häufig Fahrräder, Einkaufwagen oder ähnlicher Unrat zu erwartende Köderkiller. Hänger sind leider beim Streetfishing beinahe vorprogrammiert, so dass Abrisse keine Seltenheit sind. Hierfür ist Titan einfach zu teuer.

Köder und weiteres Zubehör

Auch für die Köderbox gilt eine wohlüberlegte Selbstregulierung beim Streetfishing. Größere Mengen an Ködern benötigen nicht nur Platz, sondern bringen auch jede Menge Gewicht mit sich. Daher empfehlen sich auch hier je Einsatzbereich maximal drei bis vier Köder, so dass die Box für jede Eventualität die passende Lösung parat hat. Gummifische, Twister, Spinner, Wobbler oder Spoons sind dabei sehr gut geeignet, um für alle Fälle vorbereitet zu sein. Neben dem normalen Geschirr sind ein leichter Kescher und eine praktische Tasche oder Rucksack für diese Art der Angelei unverzichtbar. Zahlreiche Hersteller haben aus diesem Grund mittlerweile eigene Serien aufgelegt, um sich auf die Ansprüche der Angler beim Streetfishing einzustellen. Normale Rucksäcke oder kleine Taschen vom Fliegenfischen tun es aber auch, wenn man nicht unbedingt für das Streetfishing eine Investition tätigen möchte.

Welche Stellen sind erfolgversprechend?

Streetfishing ist in den meisten Fällen Hot Spot Angeln. Davon gibt es oft mehr als man denkt. Vielerorts macht man sich erst bei genauerer Betrachtung ein Bild über das ungeahnte Potential der Gewässer. Beliebte Hot Spots sind Unterstände und Brückenpfeiler. Gerade an diesen Strömungskanten lauern gerne Raubfische auf Beute. Gleiches gilt für Anleger und Steganlagen. Sofern erlaubt, sollten hier immer ein paar Würfe gemacht werden.

In Industriehäfen, die durch Kanäle an Wasserstraßen angebunden sind, bieten Spundwände sehr gute Möglichkeiten auf Zander und Barsche. An den Ausläufen von Kühlwasser aus Industrieanlagen, jagen oft Rapfen im wärmeren Wasser. In den Wintermonaten sind diese Stellen aber auch für alle anderen Süßwasserräuber sehr gute Fangplätze. Gelegentlich finden sich hier auch Welse ein.

Besonders gut für eine Streetfishing Tour geeignet sind auch sauerstoffreiche Hot Spots. Wehranlagen oder Stürze sind in der Regel sehr sauerstoffreich. Hechte und Forellen stehen hier bevorzugt. Sie jagen hier Amphibien oder benommene Beutefische.

Aber auch unscheinbare Gewässerstrecken haben beim Streetfishing ihre Reize. Bei entsprechend guter Wasserqualität sind in vielen Stadtgebieten Salmoniden gern gesehene Gäste. Hierzu empfehlen sich in erster Linie künstlich befestigte und begradigte Gewässerabschnitte mit sandigem oder mit Kies bedeckten Grund.

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